Was wissen wir über dieses Tier, das Jägern und Sammlern als Nahrungsquelle diente, in der Jungsteinzeit als erstes Wildrind überhaupt domestiziert wurde und schon die Höhlenmaler von Lascaux und Chauvez vor teilweise über 20000 Jahren inspirierte? Und warum sind ausgerechnet heute Rückzüchtungen so populär und wichtig für den Naturschutz?
Die Ausstellung „Der Auerochse – eine Spurensuche“, die vom 28. Januar bis 6. Mai 2018 in Kooperation mit dem UNESCO Geopark Bergstraße Odenwald im Museumszentrum Lorsch gezeigt wird, geht diesem Phänomen neu auf den Grund. Von den frühen Darstellungen über die Vorstellung seines Lebensraums und seine jeweiligen Zeitgenossen bis hin zu seiner „Rückkehr“ durch aktuelle Rückzüchtungsprojekte nimmt die Schau das imposante Rind anhand herausragender Exponate, darunter einer der größten je gefundenen Auerochsenschädel, in den Blick. Schriftliche, bildliche und archäologische Zeugnisse sowie neueste kulturhistorische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse vertiefen die spannende Spurensuche.
Seit dem Jahr 2013 bemüht sich auch das Freilichtlabor Lauresham des UNESCO Welterbes Kloster Lorsch mit dem „Auerrindprojekt“ um die Rückzüchtung des Auerochsen und betreibt damit zugleich aktiven Naturschutz. Unterstützt wird diese Arbeit vom UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald.
Im Vorfeld der Ausstellung findet am 27. Januar eine internationale Fachtagung zum Thema „Backbreeding and Natural Grazing“ in Lorsch statt. Wissenschaftler und Fachleute diskutieren über aktuelle Forschungsergebnisse zum Auerochsen (insb. auch der Molekulargenetik) sowie über Zuchtprojekte und ihre Bedeutung für die Artenvielfalt Europas.