Kräutergarten

Der Kräutergarten zum Lorscher Arzneibuch liegt in etwas versteckter Lage südlich der Zehntscheune. So genießt das terrassierte Gelände intimen Schutz in einer Art Senke zwischen den wärmespeichernden, die kalten Nord- und Ostwinde abweisenden Natursteinmauern des 80 Meter langen Gebäudes und dem sich südlich der Gartenanlage sanft erhebenden sogenannten Spittelsberg. Dort befand sich eventuell der Ort des Hospitals, das der Aufnahme von auswärtigen Personen, insbesondere Armen und Pilgern, diente. Das Hospital ist seit dem 12. Jahrhundert historisch überliefert.

Der Kräutergarten ist im Zuge der Neugestaltung des Geländes im Jahr 2014 von einem nördlich gelegeneren Platz auf dem Klostergelände an seinen jetzigen Ort umgezogen. Gartenarchitektonisch sind die gut 200 Arzneipflanzen auf vier Terrassen verteilt, die auf stufenlosen, breiten Wegen miteinander verbunden und damit behindertengerecht begehbar sind. Der Garten geht nach oben zu in eine Magerwiese über, wie sie für die trockenen Sandböden der charakteristischen Dünenlandschaft typisch ist und vermittelt damit einen Eindruck der ursprünglichen Landschaft.

Im Kräutergarten sind sehr viele, wenngleich nicht alle Pflanzen, die im Lorscher Arzneibuch vorkommen, zu finden. Der Garten wird seit seinen ersten Anfängen 1982 kundig und liebevoll von einem ehrenamtlichen Team des Heimat- und Kulturvereins betreut.

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