Mit Röntgen auf der Spur mittelalterlicher Tierknochen

Schön Klinik in Lorsch unterstützt Welterbestätte Kloster Lorsch bei der Analyse von Tierknochen

Im Rahmen eines großangelegten Forschungsprojektes der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen VSG, werden an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch seit dem Jahr 2018 auch die dort im Rahmen von Ausgrabungen geborgenen Tierknochen genauer untersucht.

Dabei arbeitet die VSG zusammen mit der Archäozoologin Kerstin Pasda sowie dem Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie (CEZA) in Mannheim. Neben der Bestimmung der Knochen hinsichtlich der jeweiligen Tierart, geht es in dem Projekt auch um Fragen des Tieralters, um mögliche Krankheiten und letztlich auch um die Ernährung der Lorscher Mönche im Mittelalter.

So ist es beispielsweise anhand von Isotopenanalysen bei Funden menschlicher Knochen möglich festzustellen, ob die Mönche sich eher vegetarisch ernährt haben oder die Nahrung stärker durch den Konsum von Fleisch und Fisch geprägt war. Kennt man die verschiedenen Tierarten, so lässt sich auch deren wirtschaftliche Bedeutung für das Lorscher Kloster besser erfassen.

Eine Kooperation mit der Schön Klinik in Lorsch hat es nun ermöglicht, radiologische Untersuchungen mit in das Projekt einzubeziehen. Claus Kropp, Leiter des Freilichtlabors Lauresham, zeigt sich begeistert von dieser Möglichkeit. „Die Zusammenarbeit mit der klinischen Radiologie ermöglicht es uns beispielsweise, das Alter etwa eines Rindes zum Schlachtzeitpunkt genauer einzugrenzen“, sagt er und untersucht das Röntgenbild eines aus einem Rinderskelett stammenden Mittelhandknochens, ein Fund aus dem Spätmittelalter auf dem Areal des Klosters. Aufgrund solcher Informationen sei es dann besser möglich, Fragen des Lebendgewichts oder der Körpergröße bei den entsprechenden Tieren klären zu können oder auch etwa, wo diese gehalten wurde – im Odenwald oder in der Riedebene.

Die Zusammenarbeit mit den Partnern soll in Zukunft auch auf andere Projekte der Welterbestätte Kloster Lorsch ausgeweitet werden.

Für weitere Informationen und Auskünfte sind wir gerne für Sie da:
UNESCO Welterbe Kloster Lorsch
Tel: +49 (0)62 51-86 92 00
Fax +49 (0)62 51-86 92 029
Mail: info@kloster-lorsch.de

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